Das Krebsproblem

Einführung in die Allgemeine Geschwulstlehre

Das Krebsproblem

Einführung in die Allgemeine Geschwulstlehre

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Wir wenden uns zu einer anderen, allgemeineren Betrachtung: ein Jahrhundert, das sich bloß auf die Analyse verlegt und sich vor der Synthese gleichsam furchtet, ist nicht auf dem rechten \Vege; denn nur heide zusammen, wie Aus- und Einatmen, machen 1 das Leben der \Vissenschaft. Goethe - . Das Krebsproblem ist seit bald 100 Jahren die Domäne von Spezialisten. Je nach den Fortschritten der Naturwissenschaften waren es bald Morphologen, bald Strahlenphysiker, dann Stoffwechselphysiologen oder Gewebezüchter, Bio chemiker und Zellforscher, schließlich Genetiker und Chemiker, die den jeweiligen Hauptaspekt des Krebsgeschehens vermittelten. Die Fülle ihrer Forschungs ergebnisse in der Analyse seiner Phänomene ist ungeheuer. Aber die Spezialisierung zeitigte, wie überall, so auch hier ihre Gefahren: viele Theorien machten sich anheischig, aus engen Einzelbefunden das Ganze zu erklären, die Sprache der einen blieb anderen weitgehend unverständlich und denen, die täglich im Kampf mit dem Krebs stehen, den Ärzten, war die lebendige Beziehung zu dem Erforschten vielfach versagt. Je größer die Fülle analytischer Ergebnisse - sie ist schier unübersehbar geworden - desto größer wird das Bedürfnis nach Synthese, desto verständlicher der Wunsch nach einer Ausdeutung der Befunde für Gesundheit und Krankheit des Menschen. Analyse und Synthese, beide zusammen, von der Krebskrankheit über alle Formen der Verursachung, Erkennung und Bekämpfung bis zu ihrer Verhütung, der Versuch einer solchen Gesamtschau aller Krebsfragen, alles vom kranken Menschen her gesehen und immer wieder auf den Menschen bezogen, liegt unseres Wissens noch nicht vor.

I. Wesen der Krebskrankheit
Erstes Kapitel. Krebs als Krankheit.
1. Die Klinik als Anfang aller Krebsfragen
2. Begriffsbestimmung. Abgrenzung. Einteilung
3. Allgemeine Symptomatologie der Krebskrankheit
4. Rückwirkungen von Krebsgeschwülsten auf den Organismus.
5. Krebskrankheit und Krebsverursachung
6. Vorkrebskrankheiten (Präneoplasie)
Literatur
Zweites Kapitel. Krebsstatistik
1. Häufigkeit des Krebses
2. Krebszunahme
3· Krebszahl beim gleichen Kranken
4. Krebs und Grundeigenschaften des Menschen
5. Das Sarkomproblem (statistisch)
6. Geographische Krebspathologie
7. Krebs bei Tieren
Literatur
Drittes Kapitel. Allgemeine Krebspathologie
1. Aufbau und Grundeigenschaften der Geschwülste
2. Präcancerosen und Präsarkomatosen (Präneoplasie)
3. Krebscytologie
4. Experimentelle Krebsmorphologie
a) Entwicklungsmechanik und Entwicklungsphysiologie
b) Impfgeschwülste .
c) Gewebezüchtung
Literatur
Viertes Kapitel. Biochemie des Krebsgeschehens
1. Chemische Analysen
2. Biochemie und Geschwulststoffwechsel
a) Kohlehydratstoffwechsel
b) Fett- und Sterinstoffwechsel
c) Eiweißstoffwechsel
3. Vitamine und Krebs
4. Hormone und Krebs
a) Hormonstörungen und Krebs
b) Hormonbildende Geschwülste endokriner Drüsen
Literatur
II. Krebsentstehung
Fünftes Kapitel. Krebs und Vererbung
1. Krebsvererbung und Krebsstatistik
2. Familien- und Stammbaumforschung
3. Zwillingsforschung und Geschwulstvererbung
4. Präneoplasie auf erblicher Grundlage
5· Krebs und Vererbung im Tierexperiment
6. Schlußfolgerungen und Zusammenfassung
Literatur
Sechstes Kapitel. Krebs und Krankheitserreger (Parasiten, Bakterien und Viren)
1. Krebs durch parasitäre Gifte
2. Bakterielle Infektion und Krebs
3· Virusgeschwülste
I. Allgemeine Vorbemerkungen über Viren
II. Virustumoren bei Tieren
a) Die Hühnersarkome vorn Typ der Rous-Sarkome
b) Das SHOPEsche Kaninchenpapillom
Literatur
Siebentes Kapitel. Krebs durch chemische Stoffe
1. Krebserzeugung durch Mineralien und Metalle
a) Der Arsenkrebs
b) Krebs bei Asbestose
c) Der Chromatkrebs
d) Der Metallkrebs
2. Der Anilinkrebs und maligne Tumoren durch Azofarbstoffe
a) Anilinkrebs
b) Tumoren durch 2 Acetylaminofluoren
c) Maligne Tumoren durch Azofarbstoffe
d) Abkömmlinge von 4-Aminostilben
3. Der Teerkrebs und Krebs durch aromatische Kohlenwasserstoffe
a) Teerberufskrebs
b) Der experimentelle Teerkrebs
c) Wirkungsweise der krebserzeugenden Kohlenwasserstoffe
d) Verwandtschaft carcinogener Kohlenwasserstoffe mit körpereigenen Substanzen
4. Andere seltene Krebsnoxen chemischer Natur.
5. Zusammenhänge zwischen chemisch-cancerogenen Stoffen und Viren
6. Chemische Krebsnoxen in Nahrungs-, Genuß- und Heilmitteln
Literatur
Achtes Kapitel. Krebs durch physikalische Einwirkungen
1."Trauma" und Krebs
2. Allgemeines über Krebs durch elektromagnetische Strahlungen
3. Krebs durch thermische Noxen
4. Ultraviolette Strahlenwirkung und Krebs
5. Röntgenstrahlen und Krebs
6. Radioaktivität und Krebs
a) Radium und Krebs
b) Radiumemanation und Krebs
c) Mesothor und Krebs
d) Thorium X und Krebs
e) Radiothor, Thorium B und Polonium
f) Künstlich radioaktive Isotope
g) Kosmische Strahlen und Krebs
7. Kombination verschiedener Krebsnoxen (Syncarcinogenese)
Rückblick, Zusammenfassung und Ausblick
Literatur
Neuntes Kapitel. Die Mutationstheorie der Krebsentstehung
1. Krebsentstehung als Problem der Biologie
2. Krebs als Mutation somatischer Zellen
3. Beweismittel aus Chemogenetik und Biophysik
a) Mutationsauslösung und Krebserzeugung durch gleiche chemische Mittel
b) Parallelität mutationsauslösender und krebserzeugender Strahlung
c) Die biophysikalische Treffertheorie
d) Atom- und molekularphysikalische Betiachtungsweise
e) Die Cancerisierung als Mutation wachstumsregulatorischer Erbstrukturen somatischer Zellen
4. Die Mutationsth
ISBN 9783642493812
Artikelnummer 9783642493812
Medientyp Buch
Copyrightjahr 1949
Verlag Springer, Berlin
Umfang 758 Seiten
Abbildungen 758 S. 49 Abb., 1 Abb. in Farbe.
Sprache Deutsch