Interessenpolitik im deutschen Gesundheitswesen
Interessenpolitik im deutschen Gesundheitswesen
Das deutsche Gesundheitswesen ist ein hochkomplexes Feld, in dem vielfältige Akteure - von Ärzten und Krankenhäusern über Krankenkassen bis hin zur Industrie - mit teils stark widersprüchlichen Interessen um Einfluss, Ressourcen und Macht konkurrieren. Interessenkonflikte sind hier angesichts der enormen finanziellen Dimension und der gesellschaftlichen Bedeutung dieses Sektors kaum überraschend. Die dahinter ausgefochtenen Verteilungskämpfe werden sich durch den demografischen Wandel und technologischen Fortschritt in Zukunft eher weiter verschärfen.
Neben ökonomischen Aspekten spielen auch normative Fragen eine zentrale Rolle: Wie lässt sich ein System, das unterschiedlichen Phänomenen des Marktversagens ausgesetzt ist, im Spannungsfeld von ökonomischer Freiheit, sozialer Gerechtigkeit und Sicherheit steuern und ausgestalten? Diese Grundsatzfrage beantworten moderne Gesundheitssysteme durch unterschiedlich starke Regulierung. Und diese Regulierung wiederum fördert.den Lobbyismus.
Das Buch analysiert die Interessenpolitik im Gesundheitswesen interdisziplinär - aus Sicht der Politik-, Wirtschafts- und Gesundheitswissenschaften - und beleuchtet, wie Interessen vermittelt, politisch durchgesetzt und im Rahmen von Lobbyismus gemanagt werden. Es gliedert sich in vier Hauptteile: Grundlagen der Interessenvermittlung, theoretische Erklärungsansätze, institutionelle und politische Rahmenbedingungen sowie Entscheidungsprozesse und Lobbyismus-Management. Ziel ist es, ein systematisches (und theoretisch fundiertes) Verständnis für die Mechanismen der Interessenpolitik zu schaffen - sowohl für die akademische Ausbildung als auch für die Praxis im Gesundheitsbereich.
Boroch, Wilfried
| ISBN | 9783456864112 |
|---|---|
| Medientyp | Buch |
| Auflage | 1. Aufl. 2026 |
| Copyrightjahr | 2026 |
| Verlag | Hogrefe (vorm. Verlag Hans Huber ) |
| Sprache | Deutsch |