Droge und Gesellschaft

Droge und Gesellschaft

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"Die Droge selbst erzwingt nicht die Abhangigkeit", und: "Nicht die Droge, sondern der Drogenkonsum ist das Problem" - diese Thesen kennzeichnen den Ansatz von Schenk: Er will den Konsum und den MiBbrauch von sog. "Modedrogen" als ein primar sozial bedingtes und sozial relevantes Problem behandeln. Die Bedin gungen der Drogennahme sind in der Familie, in der Peer Group, in den Einstellungen von Staat und Gesell schaft, in den Reaktionen von Polizei und Justiz, zu suchen. Der Autor legt den Finger deutlich auf die unter schiedliche gesetzgeberische Bewertung und Behand lung des Konsums von Cannabispraparaten auf der einen, von Alkohol und Tabak auf der anderen Seite, ob gleich letztere ungleich haufiger genommen werden und nicht weniger schadlich sind. Durch den pointiert gesellschaftswissenschaftlichen und speziell sozialpsychologischen Aspekt der Problematik hebt sich Schenk vom traditionellen psychiatrischen und tiefenpsychologischen Aspekt ab, der die Bedingungen fur DrogenmiBbrauch vorwiegend in der Personlichkeit des "Suchtigen" sieht und damit den vielschichtigen Fragezusammenhang einseitig in den pathologischen Bereich verweist. Die Personlichkeitsstruktur als Quelle des Drogenabusus wird in der vorliegenden Arbeit ein gehend behandelt. Aufgrund fremder und eigener Unter suchungen scheint Drogenkonsum mit Neurotizismus zu korrelieren, aber auch, wie Schenk in einer fUr 1976 an geklindigten Arbeit berichten wird, mit sozialen Ein stellungen. Freilich: "Korrelationen konnen nicht zeigen, was zuerst da war, die Weltanschauung oder die neuro tische Storung.

A. Einleitung
I. Die Analyse sozialer Probleme
1. Drogenkonsum als soziales Problem
2. Der Wissenschaftler im sozialen Bezug
3. Angestrebte Konsequenzen
4. Eigener Standort
B. Das Ausmaß des Drogenkonsums bei Jugendlichen
II. Polizeiliche Angaben zum Drogenkonsum in der Bundesrepublik Deutschland
1. Die beschlagnahmten Drogenmengen
2. Die Drogentäter
3. Zur Verwendbarkeit der amtlichen Statistiken
III. Befragungen zum Drogenkonsum in der Bundesrepublik Deutschland
1. Der Umfang des Konsums
2. Die verwendeten Drogen
3. Die Stärke des Konsums
4. Die Drogenwelle
5. Kritik bisheriger Untersuchungen
IV. Die Bedeutung der traditionellen Drogen Alkohol und Tabak
1. Der Umsatz von alkoholischen Getränken und Tabakerzeugnissen
2. Der Umfang des Konsums von Alkohol und Tabak bei jungen Menschen
3. Die Intensität des Konsums
4. Eine Gesamtperspektive des Drogenkonsums
V. Drogenkonsum in den USA
1. Die Bedeutung der USA für die Entwicklung des Problembewußtseins
2. Der Umfang des Drogenkonsums
3. Die benutzten Drogen
4. Die Stärke des Konsums
5. Die Bedeutung der traditionellen Drogen
VI. Zur Validität der Eigenangaben
1. Konventionelle methodische Kontrollen
2. Der Vergleich zwischen angegebenem Konsum und tatsächlichem Konsum
3. Befragungen zum Drogenkonsum als soziales Phänomen
C. Die Definition der Drogenabhängigkeit und des Drogenmißbrauchs
VII. Drogenabhängigkeit
1. Der Suchtbegriff
2. Gewöhnung
3. Drogenabhängigkeit
4. Kritik an der WHO-Definition
5. Die Definition von BEJEROT
VIII. Der Begriff der Droge
1. Die Liste der WHO
2. Der Begriff der Droge
3. Die übersehene Droge Nikotin
4. Der Begriff der Rauschdroge
IX. Der Begriff des Drogenmißbrauchs
1. Die Definition des Mißbrauchs
2. Die Verunsicherung der Rolle des Arztes
3. Die Beziehung zwischen Drogenabhängigkeit und Drogenmißbrauch
D. Die Wirkung der Modedrogen
X. Die Wirkung von Cannabis
1. Die Gewinnung der Droge
2. Abhängigkeit der Wirkung von spezifischen und nichtspezifischen Faktoren
3. Stimmungs- und Wahrnehmungsveränderungen
4. Fahrverhalten
5. Sexualität und Aggressivität
6. Die Persönlichkeitsdepravation
XI. Die Wirkung von LSD
1. Halluzinogene Wirkung
2. Negative Erlebnisse
3. Interpretationen der adverse reactions
XII. Die Wirkung der Opiate
1. Die Droge und ihre erlebnismäßige Wirkung
2. Die Abhängigkeit
3. Das Depravationssyndrom
4. Kontrollierter Gebrauch der Opiate
XIII. Die Drogensequenz
1. Die Bedeutung der Fragestellung
2. Cannabis - die Einstiegsdroge?
3. Kritische Einwände
4. Empirische Hinweise
XIV. Anmerkungen zu einer Theorie der Abhängigkeit
1. Die orthodoxe Darstellungsweise
2. Kritik des orthodoxen Ansatzes
3. Elemente der Drogenabhängigkeit
E. Die Ursachen des Modedrogenkonsums
XV. Die Person des Drogenkonsumenten
1. Verschiedene Ebenen der Ursachenerklärung
2. Das Konzept der süchtigen oder drogenabhängigen Persönlichkeit
3. Methodische Überlegungen
4. Ergebnisse empirischer Studien
XVI. Der enge soziale Rahmen als Verursachungsfaktor
1. Die Bedeutung des engen sozialen Rahmens
2. Familienzusammenhalt
3. Die Gruppe der Gleichaltrigen
4. Das Vorbild der Eltern
XVII. Die Einstellung der Gesellschaft gegenüber Drogen
1. Werbung und Verfügbarkeit
2. Die Unterscheidung zwischen Genußmitteln und Rauschgiften
3. Die Bedeutung der Massenmedien
4. Der finanzielle Aspekt
XVIII. Die gesamgesellschaftliche Situation
1. Der kulturkritische Aspekt
2. Der Umgang mit sich selbst
3. Die Suche nach einer neuen Lebensform
4. Beziehungen zwischen den einzelnen Erklärungsansätzen
F. Soziale Reaktion auf den Modedrogenkonsum
XIX. Das Problem einer juristischen Regelung
1. Das grundsätzliche Recht zur staatlichen Kontrolle
2. Argumente für die Kontrolle von Modedrogen
3. Argumente gegen die Kontrolle von Modedrogen
4. Das Beispiel Tabak
5. Die Beurteilung der Schädlichkeit und der juristischen Konsequenzen durch Laien und Fachleute
6. Offene Fragen
XX. Therapie und Prophylaxe
1. Das Scheitern der orthodoxen Therapie
2. Das Methadon-Erhaltungsprogramm
3. Kritik am Methadon-Programm und Alternativen
4. Die Notwendigkeit der Prophylaxe
5. Auf dem Wege zu einer kausal orientierten, effektiven Prophylaxe
G. Ausblick
XXI. Zukünftige Aufgaben
1. Die Rolle der Wissenschaft
2. Notwendigkeit kontinuierlicher Reformen
3. Die Gewinnung einer durchgängigen und konsequenten Haltung gegenüber dem Drogenproblem in seiner weitesten Bedeutung
4. Beeinflussung in der Demokratie
H. Literaturverzeichnis
I. Sachverzeichnis.
ISBN 978-3-540-07480-9
Artikelnummer 9783540074809
Medientyp Buch
Copyrightjahr 1975
Verlag Springer, Berlin
Umfang XVII, 374 Seiten
Abbildungen XVII, 374 S. 1 Abb.
Sprache Deutsch