Strafprozess und Dekonstruktion

Eine Studie zur Anwesenheit des Angeklagten in der Hauptverhandlung

Strafprozess und Dekonstruktion

Eine Studie zur Anwesenheit des Angeklagten in der Hauptverhandlung

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Die Hauptverhandlung wird seit dem Jahr 1879 von den miteinander verwobenen Grundsätzen der Mündlichkeit, Unmittelbarkeit und Anwesenheit beherrscht. Der Angeklagte hat nicht nur das Recht, sondern grundsätzlich auch die Pflicht, während der gesamten Hauptverhandlung anwesend zu sein. Keine der bisher vorgebrachten Begründungen vermag jedoch diesen schweren Grundrechtseingriff zu rechtfertigen. Gibt es tiefere Gründe für unser Verlangen nach der Präsenz des Angeklagten? Warum genügt uns nicht die schriftliche Stellungnahme des Abwesenden oder dessen Vertretung? Ein Brückenschlag zur Philosophie der Dekonstruktion verspricht uns Antworten auf diese Fragen. Dabei wird deutlich, dass sich das von Jacques Derrida diagnostizierte Ressentiment gegen Schriftlichkeit, Mittelbarkeit und Abwesenheit mit frappierender Ähnlichkeit in der Gestaltung unseres auf Präsenz beruhenden Prozessmodells widerspiegelt. Eine Parallele, bei der es sich nicht um eine Zufälligkeit handelt.

Geboren 1988; Studium der Rechtswissenschaft an der Universität Hamburg; 2016 Erste Juristische Prüfung; Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Rechtsphilosophie und Strafrecht an der Universität Hamburg; 2022 Promotion; Rechtsreferendariat am Kammergericht.
ISBN 9783161618154
Artikelnummer 9783161618154
Medientyp E-Book - PDF
Copyrightjahr 2023
Verlag Mohr Siebeck
Umfang 353 Seiten
Sprache Deutsch
Kopierschutz Adobe DRM