Innerhalb weniger Jahrzehnte hat sich aus der klassischen Genetik zuerst die Molekular-Genetik und dann die Gen-Tech nologie unserer Tage entwickelt. Angesichts dieses schnel len Wandels fragten sieh Verlag und Herausgeber mehrfaeh, ob auf dem gegenwartigen BUchermarkt Uberhaupt noch Bedarf fUr ein Bueh Uber klassische Untersuehungs-Methoden der Droso phila-Genetik besteht. Bejaht wurde diese Frage schliess lich auf Grund folgender Ueberlegungen: Drosophila melano gaster ist aueh he ute noeh eines der wichtigsten Modell Objekte der genetisehen Grundlagen-Forschung. Probleme der aktuellen Drosophila-Forsehung sind beispielsweise springen de Gene (Transposons), potentielle Tumor-Gene (Proto-Onko gene) und molekulare Meehanismen von Differenzierungsvor gangen. Urn derartige Probleme losen zu konnen, bedarf es einer weehselseitigen Erganzung von molekulargenetisehen und klassiseh-genetisehen Methoden. Wah rend molekulargenetisehe Lehr- und LaborbUeher in den letzten Jahren zahlreich er sehienen sind, fehlte aber bisher eine detaillierte und sorgfaltige Darstellung vorwiegend klassiseher Drosophila Forsehungsmethoden. Das vorliegende Bueh solI diese LUcke fUllen; es wendet sich vor allem an genetiseh interessierte Studenten und Naehwuchsforscher der Biologie, Bioehemie und Biophysik. Die Akribie, mit der das Bueh gesehrieben wurde, sowie die Losungsprotokolle ermogliehen es, viele der gesehilderten Versuche aueh im Selbststudium zu erar beiten. Einige der Versuehe sind gewiss auch in gyrnnasialen Leistungskursen im Fach Biologie durchfUhrbar. Den Autoren sage ich meinen herzlichen Dank dafUr, dass sie bereit waren, neben ihren taglichen Lehr- und Forschungs verpflichtungen dieses Buch zu verfassen. Dem Verlag, ins besondere Herrn Dr. Konrad Springer und Herrn Dr.

I. Allgemeines

1. Grundausrüstung des Arbeitsplatzes und Bezugsquellen
2. Genetische Terminologie
3. Allgemeine Biologie von Drosophila melanogaster
4. Zucht von Drosophila melanogaster und allgemeine Untersuchungsverfahren
5. Genetische Symbole und Stammliste
6. Spezielle Drosophila-Literatur
II. Morphologische Untersuchungen
1. Eier und Embryonen
2. L3-Larven
3. Puppen
4. Fliegen
5. Einige Mutanten
III. Kreuzungsgenetik
1. Dihybride Kreuzung mit ungekoppelten Genen
2. Trihybride Kreuzung mit ungekoppelten Genen
3. Dihybride Kreuzung mit gekoppelten Genen
4. Geschlechtsgebundene Vererbung
5. Geschlechtsbestimmung
6. Genetische Lokalisation von unbekannten Mutationen
7. Segregation von Compound-Chromosomen
8. Meiotische Mutanten
IV. Phänogenetik
1. Temperatur-Einfluss auf die Ausbildung des Phänotyps
2. Chromatographische Analyse von Augenfarb-Mutanten
3. Mutanten mit veränderter Augenfarbe
4. Transplantation von Augen-Imaginalscheiben
5. Supplementierung einer Augenfarb-Mutante
V. Mutationsgenetik
1. Induktion und Nachweis von rezessiven Letalfaktoren
2. Komplementierende Letalfaktoren
3. Induktion und Nachweis von reziproken Translokationen
4. Mutagen-induzierte Geschlechtschromosomen-Verluste
5. Somatische Rekombination
VI. Populationsgenetik
1. Bestimmung von Allel-Häufigkeiten in Populationen nach HARDY und WEINBERG
2. Populationsschwankungen mit und ohne Selektion
3. Paarungsverhalten
4. Paarungsbevorzugung
VII. Chromosomen
1. Mikroskopie von mitotischen und polytänen Chromosomen
2. Balancier-Chromosomen
VIII. Anhang: Molekulargenetik
1. Isolierung von Nukleosomen aus Drosophila-Eiern
IX. Versuchsergebnisse
X. Sachregister.