Dogmatik der Organisationsdelikte.
Eine kritische Darstellung der täterschaftlichen Zurechnungslehre in legalen und illegalen Organisationsstrukturen aus strafrechtsdogmatischer und rechtstheoretischer Sicht sowie ein Beitrag zur Lehre vom Tatbestand.
Ioannis Morozinis befasst sich mit der Grundfrage der täterschaftlichen Zurechnung von Straftaten, wenn sie durch eine 'Organisationswand' erfolgen soll. Nachdem der Autor eine genuine Strafbarkeit von Verbänden verwirft, untersucht er umfassend die Möglichkeiten einer täterschaftlichen Zurechnung zu der Führungsperson einer legalen oder illegalen Organisation der Taten, die durch andere aus dieser Organisation heraus begangen werden. In Bezug auf die illegalen Organisationen wird insb. die Rechtsfigur der mittelbaren Täterschaft kraft Organisationsherrschaft erneut dogmatisch bearbeitet und rechtstheoretisch als komparativer Begriff konzipiert. Sodann wird die Übertragung dieser Rechtsfigur auf das Feld der Unternehmenskriminalität kritisiert. Im Anschluss spricht der Autor die Mittel an, welche die Beteiligungslehre sowie die Figur des unechten Unterlassungsdeliktes für die täterschaftliche Unrechtszurechnung zum Geschäftsherrn bereithalten. Schließlich wird die Rechtsfigur des Organisationsdelikts i. e. S. fundiert. Im Zentrum dieses letzten Teils der Publikation stehen jene Tatbestände, die schon als Tathandlung eine 'betriebliche Tätigkeit' normieren.
1;Vorwort;10 2;Inhaltsverzeichnis;14 3;Abkürzungsverzeichnis;20 4;1. Teil: Einleitung;24 4.1; 1 Problemstellung und methodologische Prolegomena;24 4.1.1;I. Problemstellung;24 4.1.2;II. Methodologische Prolegomena;27 4.2; 2 Plädoyer für die Erhaltung des Grundsatzes "Societas delinquere non potest";28 4.2.1;I. "Societas delinquere non potest";30 4.2.1.1;1. Das Problem der Verbandshandlung;31 4.2.1.2;2. Das Problem der Verbandsschuld;37 4.2.2;II. "Societas puniri non potest";49 4.2.3;III. Notwendigkeit eines "Unternehmenssanktionsrechts";53 5;2. Teil: Zurechnungstopoi zur Begründung individueller Verantwortlichkeit der oberen (bzw. mittleren) Schichten einer Organisation (Organisationsdelikte i.w.S.);64 5.1; 3 Illegale Organisationen;64 5.1.1;I. Einführung;64 5.1.2;II. Mittelbare Täterschaft kraft Organisationsherrschaft;68 5.1.2.1;1. Roxins Organisationsherrschaftslehre;68 5.1.2.1.1;a) Dogmatische Fundierung;69 5.1.2.1.2;b) Kritik und Roxins Antworten;75 5.1.2.1.2.1;aa) Schroeder;75 5.1.2.1.2.2;bb) Rotsch;78 5.1.2.1.2.3;cc) Renzikowski;87 5.1.2.1.2.4;dd) Herzberg;89 5.1.2.1.2.5;ee) Zusammenfassung;91 5.1.2.1.3;c) Die Ergänzung durch das Tatbereitschafts-Kriterium;92 5.1.2.2;2. Die Rechtsprechung des BGH;96 5.1.2.2.1;a) BGHSt 40, 218 ff.: Aufbau und Würdigung der dogmatischen Argumentation zur Organisationsherrschaft;96 5.1.2.2.1.1;aa) Hintergrund, Grundlegende Argumentation und Einwände aus der Literatur;96 5.1.2.2.1.2;bb) Fungibilität;103 5.1.2.2.1.3;cc) Rechtsgelöstheit;104 5.1.2.2.1.4;dd) Objektive und subjektive Tatherrschaftselemente;105 5.1.2.2.1.5;ee) Weitere Argumentation;111 5.1.2.2.1.6;ff) Mögliche Lösungsvorschläge für die "Mauerschützen"-Konstellation (eine erste einschränkende Stellungnahme);113 5.1.2.2.2;b) Weitere Entwicklung der Rspr. des BGH im Hinblick auf illegale Organisationen bzw. Machtapparate;117 5.1.2.2.2.1;aa) BGHSt 40, 307 ff.;118 5.1.2.2.2.2;bb) BGHSt 42, 65 ff;120 5.1.2.2.2.3;cc) BGH NStZ-RR 1996, 323;123 5.1.2.2.2.4;dd) BGHSt 44, 204 ff.;124 5.1.2.2.2.5;ee) BGHSt 45, 270 ff.;125 5.1.2.2.2.6;ff) BGHSt 47, 100 ff.;128 5.1.2.2.2.7;gg) BGHSt 48, 77 ff.;130 5.1.2.2.2.8;hh) BGH wistra 1999, 503 ff.;138 5.1.2.2.2.9;ii) Zwischenbefund;140 5.1.2.3;3. Abweichende Begründungen der mittelbaren Täterschaft;140 5.1.2.3.1;a) Benutzung eines Tatentschlossenen (Schroeder);141 5.1.2.3.2;b) Fehlen von Hemmungsgründen beim Vordermann (M. K. Meyer), Versagen der normativen Abgrenzung von Verantwortungsbereichen (Schumann);145 5.1.2.3.3;c) Relevant überlegene Gestaltungsherrschaft (Bottke);151 5.1.2.3.4;d) "Personale Tatherrschaft" bzw. Täterschaft durch Pflichtverletzung (Murmann, Jakobs, Freund);153 5.1.2.3.5;e) Ersatzursachenherrschaft (Hoyer);162 5.1.2.3.6;f) Organisationstypische Tatgeneigtheit (Heinrich);164 5.1.2.3.7;g) Soziale Tatherrschaft (Schlösser);174 5.1.2.4;4. Ablehnende Stellungnahmen zu Gunsten der Anstiftung - das Selbstverantwortungsprinzip;178 5.1.2.5;5. Ablehnende Stellungnahmen zu Gunsten der Mittäterschaft;192 5.1.2.6;6. Eigene Stellungnahme - "Rechtsgelöste Fungibilität" als Voraussetzung der Organisationsherrschaft;207 5.1.2.6.1;a) Der Organisationstäter hinter dem Täter als mittelbarer Täter und die Lehre der Tatherrschaftsstufen;208 5.1.2.6.2;b) Die Organisationsherrschaft als Typus bzw. komparativer Begriff;224 5.1.2.6.2.1;aa) Die Abgrenzung der mittelbaren Täterschaft kraft Organisationsherrschaft als methodologisches Problem - Die erste Anregung von ihrem Vater Roxin;224 5.1.2.6.2.2;bb) Die herkömmliche Abgrenzung mit Klassen- bzw. klassifikatorischen Begriffen und ihre Unzulänglichkeiten;227 5.1.2.6.2.3;cc) Die Lehre der (ordnenden) Typusbegriffe als Abwehr des Klassendenkens in der Beteiligungslehre - Die "unscharfen Klassenbegriffe";229 5.1.2.6.2.4;dd) Die Beteiligungsformen als komparative Begriffe;242 5.1.2.6.2.4.1;(1) Wesen und Funktion der komparativen Begriffe;242 5.1.2.6.2.4.2;(2) Das "kompensatorische Und";249 5.1.2.6.2.4.3;(3) Die Beteiligungsformen als komparative Wertungen b
Morozinis, Ioannis
ISBN | 9783428533251 |
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Artikelnummer | 9783428533251 |
Medientyp | E-Book - PDF |
Copyrightjahr | 2010 |
Verlag | Duncker & Humblot GmbH |
Umfang | 681 Seiten |
Sprache | Deutsch |
Kopierschutz | Digitales Wasserzeichen |